Es waren noch Tomaten am Strauch, ebenso Chupetinha Chilis und Jalapeños. In der Speisekammer hing noch ein Strang Knoblauch. Was macht man da? Na klar, eine Hot Sauce! Mit Mike & Diane’s wunderbarer „Ring of Fire Habanero Hot Sauce“ im Hinterkopf (also bildlich) kam mir die Idee, für den Hausgebrauch etwas Ähnliches zu machen. So entstand „Harry’s Fire&Spice Hot Sauce“.
Statt Habaneros hatte ich meine Chupis, und statt Serranos hab ich ein paar Jalapeños geröstet. Und natürlich den Knoblauch. Außerdem rote Zwiebel, sowie Datteltomaten aus eigener Ernte, aromatisch-süß. Statt Zucker süßer Balsamico. Von den zehn Gewürzen in der RoF nennen M&D nur Oregano und Cumin. Ich hab mal außerdem noch Thymian mit hineingetan.
Die daraus resultierende Soße hat gut Biss, ist aber nicht zu scharf, geschätzt 5-6 auf der 1-10er Skala. Meine Devise war ja schon immer „Herzhaft statt schmerzhaft“. Vor allem hat sie ein geheimnisvolles Aroma – die Zutaten geben zusammen etwas völlig Neues, irgendwie Geheimnisvolles. Seit wir sie gekocht haben, ist diese Soße für alles Mögliche im Einsatz.
Es sind übrigens praktisch alle Zutaten drin, die man außer Avocados für eine Guacamole braucht. Selbige lässt sich daher schnell mixen, ohne dass man diverse Zutaten im Haus haben muss.
Natürlich kann man für die Soße auch Habaneros oder andere Chilis (vorzugsweise hier C. chinense) verwenden; die Chupis hatten wir halt frisch vom Strauch vorrätig, und sie haben neben Schärfe ein schönes Aroma.
Harry's Fire&Spice Hot Sauce
Kochutensilien
- Grill oder Gas-Burner zum Rösten der Chilis
Zutaten
- 250 ml Apfelessig Bio 5%
- 3 EL Olivenöl (für die Zwiebeln und Chilis)
- 50 ml Olivenöl (zum Rösten der Knoblauchzehen)
- 400 g Tomatensoße oder passierte Tomaten am besten selbstgemacht
- 100 g Zwiebeln, gewürfelt
- 100 g Chupetinha Chilis, frisch
- 100 g Knoblauch
- 50 g Jalapeños (geröstet, "Filets")
- 4 TL Oregano, fein gerebelt/gemörsert
- 2 TL Thymian, fein gerebelt/gemörsert
- 1 TL Cumin, gemahlen
- 2 TL Pfeffer schwarz, gemahlen
- 0,5 TL Meersalz
- 1 EL Balsamico (süß)
- Wasser (nach Bedarf, bei uns 150 ml in Basisrezept)
Anleitungen
- Jalapenos rösten, in einer Papiertüte schwitzen lassen (siehe Beitrag "Chilis rösten … und Leckeres damit zaubern").
- Chilis enthäuten und "filetieren": Stiel entfernen, halbieren und mit einem Messer das Innenleben entfernen. Dann grob in Stücke schneiden.
- Falls keine fertige Soße vorhanden: 1,5-fache Menge Tomaten (vorzugsweise Kirsch- oder Datteltomaten) halbieren, ggf. grünen Strunk entfernen, in etwas Olivenöl andünsten, 25-30 Minuten kochen (gelegentlich umrühren), pürieren.
- Chupetinhas spülen, entstielen und halbieren. Durch Schütteln in einem geschlossenen Gefäß einen Teil der Samenkörner entfernen (Chupis enthalten einfach sehr viel davon für ihre Größe).
- Die Knoblauchzehen pellen. Die größere Menge Olivenöl in eine passende Pfanne (oder Topf) geben, die Zehen im heißen Öl von allen Seiten goldbraun, aber nicht knusprig rösten; sie sollen weich werden und bleiben. Achtung, heiß! Dabei bleiben!
- Knoblauchzehen mit einer Gabel herausfischen und auf einen Teller zum Abkühlen geben, dann grob zerteilen. Nicht vergessen, das Öl vom Feuer zu nehmen!
- Zwiebel pellen, würfeln und - in einem Topf, der groß genug ist für unsere Soße - im restlichen Olivenöl andünsten.
- Die halbierten Chupetinhasdazugeben, weiterdünsten.
- Auch die Jalapeno-Stücke dazugeben, etwa der Hälfte des Essigs aufgießen, verrühren, weiter erhitzen.
- Die Tomatensoße dazu geben, gut verrühren.
- Den gerösteten Knoblauch hinzufügen.
- Alles verrühren und ca. 20-30 Minuten köcheln lassen; gelegentlich umrühren.
- Währenddessen die Flaschen und Verschlüsse in kochendem Wasser sterilisieren und abtropfen lassen.
- Die gerebelten Kräuter in den Mörser geben und weiter zerkleinern. Dann den Cumin und das Salz dazu geben, alles vermischen.
- Etwa die Hälfte der Würzmischung hinzugeben, den restlichen Essig, ebenso den süßen Balsamico, und die Mischung mit dem Pürierstab fein pürieren.
- Die zweite Hälfte der Gewürzmischung dazugeben (wegen der Optik nach dem Pürieren), gründlich einrühren. Sollte die Konsistenz zu dickflüssig sein, etwas Wasser hinzu geben (wir hatten erst 150 ml, dann nochmals 50 ml hinzu gegeben) und gründlich vermischen.
- pH-Wert testen: Einen Teelöffel Soße entnehmen und z.B. auf einer Untertasse abkühlen lassen. Ein wenig von der Probe auf einen Lackmuspapier-Streifen geben, kurz warten und die Rückseite des Streifens mit der Farbtabelle vergleichen. Der pH-Wert sollte zwischen 3 und 4 liegen. Sollte er größer als 4 sein, schrittweise etwas Essig dazu geben und gut vermischen.
- Soße noch einmal leicht zum köcheln bringen und kochend heiß mit einem Trichter in die sterilisierten Flaschen füllen und gleich verschließen. Die heißen verschlossenen Flaschen kurz kopfüber schwenken – dies bewirkt eine noch bessere Versiegelung.
- Trotz des niedrigen pH-Wertes kann man die Flaschen zwecks noch besserer Haltbarkeit pasteurisieren. Wir stellen sie dazu in Wasser und erhitzen sie ab Siedetemperatur 15-20 Minuten.Metalldeckel und -kappen sollten nach dem Abkühlen der Flaschen nach innen gezogen sein. Hat das mal nicht geklappt und die Deckel sind nach außen gewölbt und "knacken" beim Draufdrücken, sollte man die betroffenen Flaschen besser von vornherein in den Kühlschrank stellen und/oder bald verbrauchen.
- Fertig! Jetzt noch abkühlen lassen und etikettieren...
Notizen
Produziert MM/JJJJ - Nach Anbruch kühl stellen